370 Wohnungen werden saniert – und niemand muss gehen
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#148 | 27. November 2015 | Online lesen | Unterstützen

WNTI Wintibrief

Gioia Jöhri

Guten Morgen aus Wülflingen

Könntest du dir vorstellen, während einer Sanierung in deiner Wohnung zu bleiben? Das sähe etwa so aus: Handwerker:innen bauen gerade ein neues Bad ein und du musst im Innenhof im Container duschen. Genau das kommt auf die hundert Bewohner:innen der Stefanini-Häuser an der Burg- und Eckwiesenstrasse in Wülflingen zu. Ab Sommer 2026 startet die erste Sanierungsetappe.

An der Burgstrasse sind die Bauprofile für die neuen Balkone schon gesteckt. (Bild: Gioia Jöhri)

Dass eine Sanierung dringend nötig ist, sieht man den knapp 40 Mehrfamilienhäusern schon von weitem an: Die Fenster sind von Feuchtigkeit und Kälte beschlagen und die Balkone rosten vor sich hin. Das Baugesuch ist eingereicht und die Baugespanne vor den Balkonen stehen schon. Alle Bewohnenden, die mir an diesem grauen Mittwochmorgen begegnen, bestätigen, dass etwas gemacht werden muss: «Ich hoffe einfach, dass es dann nicht so teuer ist wie überall sonst», sagt mir eine junge Frau, die seit drei Jahren hier wohnt. Damit sind wir bereits beim zentralen Punkt.

Terresta saniert die knapp 370 Wohnungen in Etappen. (Bild: Goran Podtkonjak)

Nur an wenigen Orten in der Stadt ist Wohnen so günstig wie an der Burgstrasse. Laut Terresta, die alle SKKG-Liegenschaften verwaltet, liegt die Miete für eine 3-Zimmer-Wohnung zurzeit bei 1300 Franken. Langjährige Mieter:innen zahlen noch weniger. Dafür sind Küchen und Bäder, sowie die Heizung und die Fenster seit dem Baujahr 1956 nie erneuert worden. «Bis anhin haben wir die Dinge immer selbst in die Hand genommen oder die Terresta hat mal neu gestrichen, wenn jemand ausgezogen ist», erzählt ein Bewohner, der seit 1980 hier wohnt. Zurückzuführen ist das auf Bruno Stefanini, der viele seiner Immobilien in Winterthur jahrelang sich selbst überliess. All seine Liegenschaften gehören heute der SKKG. In Winterthur sind es 1300 Wohnungen, verteilt auf 200 Liegenschaften. Bis 2030 stehen einige Sanierungen an, darunter auch die besonders umstrittenen Sanierungen von besetzten Häusern.

In dieser Küche ist die Zeit stehen geblieben. (Bild: Goran Podtkonjak)

Liba Borak führt an der Burgstrasse seit 43 Jahren ihre eigene Tanzschule «Dance Studio Borak». Manche dürften ihren Sohn Daniel Borak kennen, der als Stepptänzer schon unzählige internationale Auszeichnungen gewonnen hat. Seit 30 Jahren wohnt sie ausserdem in einer 4-Zimmer-Wohnung über dem Studio. «Ich freue mich auf die neue Küche. Dafür zahle ich gerne ein wenig mehr», sagt sie. «Ich hoffe, dass auch das Tanzstudio nach der Sanierung bleiben darf», fügt sie nachdenklich an. Im Januar plant Terresta einen Infoanlass für alle Bewohnenden. Liba Borak hofft, dass sie dort erfährt, was mit dem Studio geschehen wird.

Seit 43 Jahren ist das Tanzstudio an der Burgstrasse zuhause. (Bild: Gioia Jöhri)

Terresta und die SKKG seien sich bewusst, dass an der Burg- und Eckwiesenstrasse viele Menschen wohnen, die auf günstigen Wohnraum angewiesen sind. Niemandem werde gekündigt, sagt Ariel Leuenberger von Terresta. Die Verwaltung wolle alles so kostengünstig wie möglich halten. Da die Bausubstanz generell in gutem Zustand sei, könne sie sich auf das Wesentliche konzentrieren: Neben den Bädern und Küchen lege man einen Fokus auf die Isolation. Dadurch erwartet Terresta 45 Prozent tiefere Heizkosten.

«Wir erhoffen uns mehr Komfort für die Mietenden, wenn es nicht mehr so durch die Fenster zieht.»

Ariel Leuenberger, Leiter Kommunikation Terresta

Zudem setze Terresta auf erneuerbare Energien, statt auf die alten Ölheizungen. Alles in allem rechne sie mit einem «moderaten Anstieg des Mietzinses». Genauere Informationen gibt es für die Mieter:innen aber erst am Infoanlass im Januar. Leuenberger betont: «Der Stiftungsrat der SKKG hat entschieden, nicht alle rechtlich zulässigen Sanierungskosten auf die Mietenden abzuwälzen.»

«Wir wollen das Wohnen erschwinglich halten.»

Ariel Leuenberger, Leiter Kommunikation Terresta

Am Infoanlass wird auch ein extra engagierter Siedlungscoach anwesend sein. «Wir haben in einem Pilotprojekt bereits sechs bewohnte Wohnungen in Wülflingen saniert», erklärt Leuenberger. «Daraus haben wir gelernt, dass eine gute Kommunikation vor Ort sehr wichtig ist.» Die Sanierung erfolgt in acht Etappen, immer in den vier Sommermonaten. Die erste startet bereits im Juni 2026 und betrifft ungefähr 100 Personen. Während der Bauarbeiten sei der Siedlungscoach immer vor Ort und helfe bei Fragen und Problemen, sagt Leuenberger.

Die Burgstrasse sei ein spannender Ort zum Wohnen. Bewohnende erzählen, dass selbst Bettina Stefanini einst hier gewohnt hat. (Bild: Gioia Jöhri)

«Ich kann mir noch nicht vorstellen, wie das mit dem Umbau gehen soll», sagt Liba Borak. Es bleibe spannend. Genau wie viele andere fühlt sie sich sehr wohl an der Burgstrasse. Der ältere Herr, der seit 1980 hier wohnt, meint, er würde nur für eine Parterre-Wohnung ausziehen. «Das würde meiner Katze gefallen», sagt er mit einem Schmunzeln.

Rubrik: Was lauft?
  • Pfalz gewinnt Blitzturnier: Im zehnten und letzten Blitzturnier der Winterthurer Schachgesellschaft setzt sich Maximilian Pfalz mit achteinhalb Punkten vor Robin Hirzler (7 Punkte) und Simon Hottinger (6,5 Punkte) auf den ersten Platz. Insgesamt nahmen 27 Spieler am Turnier teil. (sg)


  • Peter und Paul umsorgen die Seele: Auf der Pfarrei St. Peter und Paul arbeitet ab Dezember neu der Seelsorger Jan Bergauer, das teilt die Pfarrei auf ihrer Webseite mit. Der 38-Jährige sagt in seiner Vorstellung, Winterthur sei für ihn kein Neuland, da er seit zwei Jahren in Wallrüti lebe. Er freue sich auf alles Neue und darauf, gemeinsam mit der Gemeinde unterwegs zu sein. (sg)


  • Noch länger warten aufs Café im Bahnhof Seen: «Voraussichtlich Ende Jahr» hiess es auf die letzte Nachfrage des «Seemer Boten», wann der bereits sanierte Gastraum im Bahnhof Seen auch mit einer Betreiberin bereichert werde. Jetzt korrigiert die SBB ihre Aussage gegenüber WNTI erneut. «Die Eröffnung ist nun für das Frühjahr 2026 geplant», heisst es von einem Mediensprecher. Damit steht der Raum seit seinem Umbau schon über anderthalb Jahre leer. (tz)


  • Drainage für den Deutweg: Wie der Tages-Anzeiger schreibt, will die Stadt den Beachvolleyballfeldern auf der Sportanlage Deutweg eine Entwässerungsanlage verpassen. Die Kosten dafür belaufen sich auf 200’000 Franken. Dabei handle es sich nicht um neue Ausgaben, sondern um eine Umverteilung. Eigentlich war das Geld für ein Beachsoccerfeld vorgesehen. Mit der Umverteilung trage der Stadtrat dem steigenden Interesse an der Sportart Beachvolleyball Rechnung. (sg)


  • Es gibt wieder Pizza im Neuwiesenquartier: Im Frühling schloss die Pizzeria Bellevue an der Wartstrasse. Nun kommt neues, altes Leben in das Haus. Am 1. Dezember eröffnet dort die Pizzeria Merano. Auf der Karte stehen «knusprige Steinofenpizze, mediterrane Spezialitäten und herzliche Gastfreundschaft». (sg)

(Bild: Nick Eichmann)

Rubrik: Wärmstens empfohlen


Brücken im Scheinwerferlicht – Das Winterthurer Jahrbuch 2025


Seit 1954 erscheint das Winterthurer Jahrbuch und beleuchtet einmal im Jahr mit einer bunten Sammlung an Texten und Fotos das Wirken und Leben in Winterthur. Dieses Jahr rücken die Autor:innen das Thema Brücken in den Fokus. Beispielsweise die Leonie-Moser-Brücke beim Bahnhof Grüze, die ab nächstem Jahr zwei Quartiere per Bus verbindet. Gesamtprojektleiterin Suzana Čufer erklärt, wieso sie nicht nur Brücken aus Beton und Stahl baut, sondern auch zwischen Menschen. Brücken werden im Jahrbuch sowieso methaphorischer verstanden: auch die Jubiläen von Hako und den Musikfestwochen finden Platz.

Beleuchtet wird im diesjährigen Jahrbuch zudem das gesellschaftliche Engagement zum Projekt «Erinnerungstank Haldengut», das Brücken zur Vergangenheit schafft. Und auch der langjährige reformierte Stadtpfarrer Thomas Plaz weiss, wie man im übertragenen Sinne Brücken schlägt.

Das Jahrbuch ist ab heute in allen Winterthurer Buchhandlungen für 39 Franken erhältlich.

Heute möchte ich euch einfach mal DANKE sagen, dass du den Wintibrief bis zum Schluss liest. Du bist super!

Bis bald und hebed’s guet,

Gioia

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